Was macht man in diesem Beruf?
Hast du schon mal etwas gekauft, wofür du lange gespart hast, reißt die Verpackung erwartungsvoll auf und die Sache liegt schon kaputt im Paket? Das kann ganz schön frustrierend sein!
Dann weißt du jetzt, was der Werkstoffprüfer/ die Werkstoffprüferin verhindern möchte. Sie sind nämlich die Qualitätssicherung im Unternehmen.
Doch natürlich gibt es auch in diesem Beruf verschiedene Fachrichtungen, auf die man sich spezialisieren kann, denn keiner kennt sich mit allem aus, vor allem nicht bei so einem breiten Spektrum.
Werkstoffprüfer/innen der Fachrichtung Kunststofftechnik untersuchen Kunststoffe und Zwischenprodukte aus Kunststoff auf Materialfehler und überwachen ihre gleichbleibende Qualität. Dafür schauen sie, wie bestimmte Erzeugnisse zusammengesetzt sind und vernehmen deren Struktur oder Eigenschaften. Nach Schadensfällen ermitteln sie mögliche Ursachen des Bauteilversagens. Sie präparieren Werkstoffproben für zerstörende, zerstörungsfreie oder materialografische Prüfungen, etwa Zug-, Biege- oder Relaxationsversuche. Weiter bestücken sie Prüfgeräte, untersuchen Proben mit verschiedenen Prüfgeräten und bestimmen physikalische, chemische und insbesondere mechanische Eigenschaften sowie Kennwerte von Kunststoffen. Beispielsweise ermitteln sie Materialeigenschaften wie Härte oder Verformbarkeit und untersuchen den Aufbau von technischen Kunststoffen. Die Ergebnisse der Untersuchungen bewerten sie im Zusammenhang mit dem Fertigungsprozess. Schließlich dokumentieren sie ihre Ergebnisse und beurteilen z.B. die Ergebnisplausibilität.
Weiterhin gibt es aber auch Werkstoffprüfer/innen der Fachrichtung Metalltechnik, Systemtechnik oder Wärmebehandlungstechnik.
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Werkstoffprüfer der Fachrichtung Kunststofftechnik dauert 3,5 Jahre. Die Lernorte sind der Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule. Die Zeit im Ausbildungsbetrieb verbringt man aber nicht nur im Labor, sondern auch am Schreibtisch, um die Laborergebnisse auch auswerten zu können.
Der Schulabschluss
Voraussetzung für diesen Ausbildungsberuf ist ein guter Haupt- oder Realschulabschluss bzw. die Hochschulreife.
Besondere Stärken in den Schulfächern Physik, Chemie, Mathematik (z. B. zum Berechnen von Kennwerten und Ermitteln der statistischen Verteilung von Messwerten), Informatik und Werken/Technik (z. B. beim Durchführen von Wartungsarbeiten an Werkzeugen und Arbeitsmitteln) sollten vorhanden sein.
Beobachtungsgenauigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sowie Handwerkliches Geschick und Technisches Verständnis werden außerdem gefordert.
Was verdient man in der Ausbildung?
Die Ausbildungsvergütung im Monat beträgt:
1. Ausbildungsjahr: 726,- € bis 947,- €
2. Ausbildungsjahr: 774,- € bis 987,- €
3. Ausbildungsjahr: 838,- € bis 1.052,- €
4. Ausbildungsjahr: 906,- € bis 1.100,- €
Quelle: BERUFENET (http://arbeitsagentur.de) – Stand 17.07.2020